Zum Ende der 1920er Jahre hin stieg der Güterverkehr bei der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft rapide an. Um die Zuglokomotiven von Rangiertätigkeiten auf den Unterwegsbahnhöfen zu entlasten und damit den Güterzugverkehr zu beschleunigen, entwickelte man so genannte Kleinlokomotiven.
Ab 1929 entstanden zunächst die Kleinlokomotiven der Leistungsgruppe I mit einer Motorleistung bis 39 PS (ab 1956 bis 51 PS). Der Erfolg dieser Bauart führte ab 1933 zur Lieferung von Kleinlokomotiven mit einer Motorleistung von 40 bis 65 PS (ab 1956 bis 150 PS). Diese Lokomotiven, auch unsere Kö 5142, wurden zur Leistungsgruppe II gezählt.
Alle bis 1932 gebauten Kö sind als Versuchslokomotiven anzusehen, sie unterschieden sich noch stark in Bauformen, Abmessungen und Antriebsarten. Um aus den über 60 Vorserienlokomotiven eine einheitliche Bauform zu entwickeln, gründeten mehrere Firmen eine Arbeitsgemeinschaft für Motor-Kleinlokomotiven und legten verbindliche Normen für verschiedene Maße und das Erscheinungsbild fest. Hinsichtlich der Motorisierung wurden jedoch im Laufe der Jahre verschiedene Varianten zugelassen und erprobt. Einzelne Exemplare dienten auch als Versuchsträger für alternative Fahrzeugkomponenten.
Folgende Hersteller lieferten ab 1933 über 2.000 Einheitslokomotiven der Leistungsgruppe II an die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft, die Deutsche Reichsbahn und die Deutsche Bundesbahn: Berliner Maschinenbau AG (ehem. Schwartzkopff), Borsig, Henschel, Jung, Klöckner- Humbold- Deutz, Krauss-Maffei, VEB Lokomotivbau „Karl- Marx", Orenstein& Koppel, Windhoff sowie Gmeinder & Co.
Die grundsätzliche Eigenart dieser Kleinlokomotiven ist der tief liegende Bedienungsstand, der ein leichtes Besteigen der Lokomotive und eine gute Beobachtung der Gleise ermöglichen sollte. Das zu beiden Seiten der Lokomotive umlaufende Trittbrett ist für mitfahrendes Rangierpersonal bestimmt. Die einfache und robuste Lok ließ auch die Bedienung von angelerntem Personal, wie Rangierer oder anderen Bahnbediensteten, zu.
Die Bezeichnung Kö kennzeichnet eine Kleinlokomotive mit Ölmotor und mechanischem Getriebe. Innerhalb der Bauart Kleinlokomotive wurden die verschiedensten Motor- und Getriebetypen verwendet. Entsprechend unterschieden sich auch die Bezeichnungen der einzelnen Lokomotiven. Neben der Kö wurden ebenso Kleinlokomotiven mit Benzolmotor (Kb) und Akku- bzw. Speicherbatterien (Ks) in Betrieb genommen. Bei der Art der Getriebe wählte man mechanische Schaltgetriebe, Flüssigkeitsgetriebe und elektrische Kraftübertragung.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war nur ein Bruchteil der einst vorhandenen Kleinlokomotiven einsatzfähig. Abhängig vom Beschädigungsgrad wurden die Fahrzeuge ausgemustert, als Ersatzteilspender verwendet, verkauft oder aufgearbeitet und später modernisiert.
Die Deutsche Reichsbahn beschaffte ab 1957 lediglich 32 Kleinlokomotiven dieser Leistungsklasse neu. Hersteller war das Raw Dessau. Bei der Deutschen Bundesbahn wurden dagegen in den Jahren 1948 bis 1965 insgesamt 736 Kö II neu beschafft.
1970 zeichnete die Deutsche Reichsbahn die 378 vorhandenen Maschinen der Leistungsgruppe II EDV-gerecht in die Baureihe 100.1 bis 100.9 um, von denen dann im Umzeichnungsplan von 1992 noch 318 Maschinen als Baureihe 310 eingereiht wurden.
Die Kö 5142 (ab 1970 als 100 824-4; ab 1992 als 310 842-0 bezeichnet) wurde am 01.01.1994 in den Bestand der neu gegründeten Deutschen Bahn AG übernommen. Aber bereits am 17.08.1994 erfolgte ihre z-Stellung und am 10.03.1995 ihre endgültige Ausmusterung. Als letzte Beheimatung ist das Bw Leipzig-Wahren bekannt. Im Oktober 1994 wurde die Kö 5142 nach Halle, Lokschuppen IV überführt und von der Traditionsgemeinschaft Bw Halle P übernommen.