Für die unterschiedlichsten Rangier- und Verschiebearbeiten in den Betriebswerken und Industrieanlagen entwickelte die FEV Blankenburg im Jahr 1964 ein Elektro-Schleppfahrzeug mit Batteriebetrieb.
Die Entscheidung zu Gunsten des Akkubetriebs fiel zum einem im Hinblick auf die Kostenersparnis durch den Wegfall des bisher genutzten Dieseltreibstoffes, zum anderen entfiel die Notwendigkeit einer Oberleitung. Gerade bei dem geplanten Einsatz der Fahrzeuge in Industriebetrieben hätte sich der Fahrdraht eher behindernd ausgewirkt.
Die Serienfertigung des abgasfreien und geräuscharmen Akkuschleppers übernahm der Lokomotivbau Hennigsdorf. Unter der Typenbezeichnung El 16 wurden zwischen 1965 und 1991 mehr als 500 Stück in verschiedenen Serien gebaut, davon erhielt die Deutsche Reichsbahn insgesamt 188 Fahrzeuge.
Das Akku-Schleppfahrzeug (ASF) wird von einer langlebigen 455Ah-Gewebetaschen-Bleibatterie angetrieben, welche die notwendige Energie von 112V Gleichspannung für die zwei Fahrmotoren liefert. Die Batteriekästen befinden sich in den Vorbauten des mittig angeordneten Führerhauses. Die zwei Fahrmotoren sind speziell für den Akkumulatorenbetrieb entwickelte geschlossene Gleichstrom-Reihenschlussmotoren in Tatzlagerbauart. Sie treiben über ein Zwischengetriebe je eine der beiden Achsen an. Die Steuerung der Motoren erfolgt über einen Starkstrom-Nockenfahrschalter, welcher über sechs Zwischen- und drei Dauerfahrstufen verfügt. Gebremst wird mit einer Fußbremse, die auf alle vier Räder wirkt. Die Verschubkupplung kuppelt selbsttätig beim Auffahren gegen den Zughaken des zu bewegenden Fahrzeuges. Entkuppelt wird mit Hilfe eines Fußhebels direkt vom Führerhaus.Bis zu 300 t Anhängelast können mit dem ASF bewältigt werden.
ASF 4 ist seit 2003 in Halle beheimatet und war vorher unter anderem auch in den Bahnbetriebswerken Lutherstadt Wittenberg und Bitterfeld im Einsatz.