Anfang der 1970er Jahre schritt die Streckenelektrifizierung bei der Deutschen Reichsbahn der DDR stetig voran, was die Neukonzeption einer universell im Güter- als auch im Personenzugverkehr einzusetzenden Elektrolokomotive erforderte. Mit der neu zu entwickelten Maschine sollten die E-Lokomotiven der Baureihen 242 und 211 in ihren Aufgabengebieten unterstützt und in deren Leistungsfähigkeiten übertroffen werden. Die Fortschritte bei der Entwicklung und der Herstellung von Elektrolokomotiven ermöglichten einen kompletten Neubau. Dabei fiel die Entscheidung auf eine Co´Co´- Lokomotive für große Zugmassen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h. Das Betriebsprogramm sah vor, 3000 t schwere Güterzuge in der Ebene und 1800 t– Züge auf 5‰ Steigung mit 95 km/h zu befördern.
Die drei Baumusterlokomotiven der als Baureihe 250 in das DR-Nummernschema eingeordneten Maschinen wurden 1974 vom VEB Lokomotivbau – Elektrotechnische Werke in Hennigsdorf ausgeliefert und bei der VES-M in Halle zwei Jahre lang intensiv erprobt. Alle drei Lokomotiven kamen dabei auf verschiedenen Untersuchungsgebieten zum Einsatz. Die 250 001-5 wurde vorrangig im Schnellzugdienst eingesetzt. Dabei konnte ein gesonderter Lokumlauf gewährleistet werden, um eine möglichst hohe tägliche Laufleistung zu erreichen. Insgesamt absolvierte diese Lokomotive über 300 000 km im Testbetrieb. 250 002-3 wurde einer Typprüfung sowie messtechnischen Untersuchungen durch die VES-M Halle unterzogen. 1977 wurde diese Lokomotive für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h umgebaut. Auf dem Eisenbahnversuchsring Velim bei Prag testete man die 250 002-3 bei Geschwindigkeiten bis 160 km/h auf Fahrverhalten und Beanspruchung der mechanischen Teile. 250 003-1 wurde im schweren Güterzugdienst und bei bremstechnischen Messungen erprobt. Außerdem erfolgte eine Probezerlegung im Raw Dessau, um sie auf Instandhaltungsfreundlichkeit zu prüfen und wichtige Erkenntnisse für den Serienbau zu gewinnen. Mit den Ergebnissen der Versuchsfahrten zeigten sich Hersteller und Auftraggeber zufrieden. Dennoch gab es für die ab 1977 gefertigten Serienlokomotiven eine Vielzahl von Veränderungen. Vom äußeren Erscheinungsbild unterscheidet sich die Serienlieferung besonders durch die kleineren Stirnfenster des Führerhauses und die Anordnung des dritten Spitzenlichtes unterhalb des Stirnfensters. Die ersten Lokomotiven der Seriefertigung wurden zunächst im Raum Dresden vor Güterzügen in Richtung Bad Schandau, Karl-Marx-Stadt und Engelsdorf sowie vor Reisezügen nach Reichenbach eingesetzt. Hier konnten sie ihre Leistungsfähigkeit u.a. auf der Steigungsstrecke von Tharandt nach Klingenberg-Colmnitz unter Beweis stellen, wo mit zwei Lokomotiven der BR 250 bis zu 1500 t schwere Züge befördert werden konnten. Im Bereich der Rbd Halle bespannten die neuen E-Lokomotiven Kohleganzzüge mit einer Last bis zu 2700 t in Einzeltraktion. Neben dem Güterzugdienst kam die Baureihe 250 auch im Schnellzugverkehr zum Einsatz. Die Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h konnte dabei jedoch nicht ausgefahren werden, da allgemein eine Streckenhöchstgeschwindigkeit von 120 km/h galt. Dies führte bei den Lokomotiven der zweiten Lieferserie ab der 250 039 und später auch bei den Maschinen der ersten Lieferserie, zu einer Festlegung der Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Insgesamt wurden, einschließlich der drei Baumusterlokomotiven, 273 Stück der Baureihe 250 gebaut.
Die 1984 letztgebaute Maschine dieser Baureihe werden wir so oft wie möglich der Öffentlichkeit präsentieren.